◦ Gegensätze
Gegensätze.
Winter kommt, und es ist gleichzeitig Sommer. Ich fühle mich offen, sanft, verbunden mit den Bäumen, und dem Regen. Ich will Kontrolle, Struktur und Präzision. Ein Medikament geben, etwas klappt, oder etwas klappt nicht, dann finde ich eine neue Lösung. My head is in the clouds. Ich will mehr Zeit mit meinem Kind verbringen. Mein Kind versucht in mich hinein zu kriechen, es ist mir zu viel, ich will meinen Körper für mich. Ich will Ordnung, ich will mit Wolken spielen.
Ich will Wissen, und Zweifeln gleichzeitig.
———
Das Thema Gegensätze begegnet mir in den letzten Wochen häufig in meinen Gesprächen mit Klientinnen. Viele Dinge fühlen sich leichter an, wenn man widersprüchlich scheinende Empfindungen gleichzeitig halten kann. Was mir hilft sind die Worte “Ja, … und…”. Ein kleiner Shift, vom Aber was man ja meist im Kopf hat, zu einem Ja, Und. Also statt: Ich möchte ein Buch schreiben, aber niemand wird es kaufen, man wird mich auslachen, sagt man sich:
Ja, das ist wahr, ich habe Angst, ich bin unsicher, … wie auch immer - Und wenn hier ein kleines bisschen mehr (Leichtigkeit, Geräumigkeit, Ruhe) wäre, wie wäre das dann?
So entsteht ein neuer Raum, und die Möglichkeit für neue Perspektiven- und man versucht nicht irgendetwas wegzuschieben, was sich ja so oder so wieder zu Wort melden wird.
(Welches Aber hast du zuletzt bemerkt? Wie wäre es, wenn da ein Und stünde, und wenn da ein bisschen mehr Geräumigkeit wäre?)